ad lib ido

__ 2002
  video
  score

für Gitarre, Harfe, Marimba, Vibraphon, Synthesizer und Schlagwerk

Ido ist ein Brettspiel (für 2 - 4 Personen) von seltener visueller Ästhetik: Schon nach wenigen Spielzügen könnte man meinen, in dem Spielbrett ein Bild von Piet Mondrian zu erkennen.ido

Jede(r) SpielerIn versucht 4 seiner/ihrer 6 Steine (3 kleine, 3 große) von seinem Startfeld ins Ziel auf der anderen Seite des Brettes zu bringen. Dabei dürfen kleine Steine (helle Farbe) auch nur auf kleine Quadrate setzen, während große Steine (dunkle Farbe) nur auf rechteckige Felder ziehen dürfen. Man darf mit seinen Figuren immer so viele Schritte gehen wie man Figuren auf dem Brett hat.

Durch Bewegen eines Schiebe-Rahmens ergeben sich einerseits immer wieder neue Felder und werden andererseits etliche Steine mitbewegt, was das polykausale Denken und die Vorstellungskraft bis an die Grenzen fordert.

In ad lib ido habe ich den Versuch unternommen, den visuellen ästhetischen Reiz, der von ido ausgeht, in den klanglichen Raum zu transferieren.

Die Partie wurde am 15. September 2002 gespielt, jeder Zug wurde fotografisch dokumentiert.

Die SpielerInnen waren:

Karin Brünner blau => Gitarre
Maren Satke gelb => Marimba
Martha Satke grün => Vibraphon
Gerhard Satke rot => Harfe

Das Schlagwerk signalisiert Veränderungen des Schiebe-Rahmens (die Rhythmen sind von der neuen Position abgeleitet), Synthesizer-Klänge sind zu hören, wenn ein Stein sein Ziel erreicht.

 

         
F
D
C
 
F#
E
C#
H
G#
F#
Eb
C#
Bb
 
F
D
C
A
G
E
D
H
A
 
Eb
C#
Bb
G#
F
Eb
C
Bb
G
 
 
H
A
F#
E
C#
H
G#
F#
 
Bb
G
F
D
C
A
G
E
 
G#
F#
Eb
C#
Bb
G#
F
Eb
C
 
G
E
D
H
A
F#
E
C#
H
 
F
Eb
C
Bb
G
F
D
C
A
 
E
C#
H
         

Jedem Quadranten des Spielfelds ist ein Ton zugeordnet: Vertikal ergeben sich octatonische Tonleitern, wo Ganz- und Halbtonschritt einander abwechseln, horizontal ergeben sich Tonleitern, wo kleine Terz und große Sekund aufeinander folgen.

Nach jedem erfolgten Spielzug wird das Spielfeld nacheinander in allen vier Richtungen "abgescannt", wobei besetzte Felder erklingen, leere Felder stumm bleiben. Die Oktavlagen unterscheiden sich je nach Instrument und nach der Größe des Spielsteins.