Hexen hexen

Variationen über ein Thema von Ernst Jandl

Anfang der 80er-Jahre hörte ich Ernst Jandl's Gedicht Auf dem Land in des Meisters wortgewaltigem Vortrag. Seither hat mich dieses Gedicht nicht mehr losgelassen, hat es sich in meinem Alltag breit gemacht:
Wenn die Kinder ihre Sache bedenklich weit trieben, sprach ich:

Rack ack ack ack ack ack ack ack er
rack ack ack ack ack ack ack ack ern.

Wenn mich die Hexen meiner Umgebung verhexten, entfuhr mir:

Hex ex ex ex ex ex ex ex en
hex ex ex ex ex ex ex ex en.

So war es längerfristig einfach unausweichlich, daß dieses Gedicht auch in meinem musikalischen Schaffen Platz greifen werde. Eine Textvertonung kam mir dabei nie in den Sinn. Ein »Variationswerk« erschien mir schon als reizvollere Aufgabe, wobei keineswegs die Worte (oder gar deren Inhalt) das »Thema« ausmachen konnten, sondern die besondere Art, mit den Worten umzugehen, im Wesentlichen also Fragmentierung, Rhythmisierung und ostinate Repetition.
Das scheinbar einsätzige Stück besteht aus sieben überlappenden Teilen, deren jeder auf eine eigene, charakteristische Art die Techniken der Fragmentierung, Rhythmisierung und Repetition variiert.
Als Instrumente werden neben der Sprechstimme auch Angklung, E-Gitarre, Tom Tom, Metronome und Werkzeuge eingesetzt.

Uraufgeführt durch das Cone Quartet